Die Zukunft der digitalen Mobilität
Anne Rupp
6 min.
Daniel Niederberger ist Freelancer auf Malt und hat kürzlich für unsere Malt Academy ein Webinar zum Thema „Die Zukunft der digitalen Mobilität“ gehalten. Als freiberuflicher Berater in der Automobilbranche berät er Kunden zur digitalen Transformation. Typische Fragestellungen seiner Kunden sind z.B. Fragen zur Relevanz und Abhängigkeiten von Trends in Verbindung mit der Konzeption von neuen Geschäftsszenarien und deren finanzieller Attraktivitätsbewertung.
Im Interview spricht er mit uns über die bestimmenden Trends im Mobility Sektor.
Daniel: Die Automobilindustrie steht seit einigen Jahren vor tiefgreifenden technischen und sozialen Veränderungen. Dafür wurde das Akronym CASE (= Connected-Autonomous-Shared-Electrified) geprägt.
In dem Webinar der Malt Academy haben wir die Teilnehmer – viele auch mit Automobil-Erfahrung – danach gefragt, wie sie die Mobilität der Zukunft sehen. Fast alle genannten Punkte fallen in einen dieser vier wesentlichen Trends.
Daniel: Grundsätzlich können sich in entwickelten Märkten daraus zwei verschiedene Geschäftsmodelle ergeben: Das “driver-owned” Geschäftsmodell, wo zum Beispiel aktuelle Premiumhersteller weiterhin Fahrzeuge produzieren, die Begehrlichkeit wecken und von Einzelpersonen, oder ihrem Umfeld (Familie/Freunde/Bekannte) genutzt werden. Diese Fahrzeuge werden selbstverständlich ebenfalls viele der Produktinnovationen – digital, autonom, elektrisch – beinhalten.
Gleichzeitig wird es ein “Mobilität als Dienstleistung” (MaaS) Geschäftsmodell geben, für das auch komplett andere Fahrzeuge benötigt werden. Das Geschäftsmodell ist ein transaktionales, d.h. es wird pro Fahrt, oder ggf. pro Monat bezahlt. Hierbei spielen Kompetenzen im Bereich Nutzfahrzeuge, sowie der Betrieb von Flotten von Fahrzeugen eine Rolle. Diese Unternehmen zeichnen sich durch hohe IT-Kompetenz und kurze Innovationszyklen für neue Dienstleistungen aus.
Daniel: Zukünftig werden sich verschiedene neue Geschäftsmodelle ergeben, die nicht mehr nur bei den Automobilherstellern liegen werden. Ein großer Teil des zukünftigen Geschäfts wird im Service und digitalen Bereich liegen. Hierbei haben die OEMs über zuschaltbare Optionen, sogenannte “Functions on Demand” die Möglichkeit über den gesamten Lebenszyklus des Fahrzeugs Umsätze zu erwirtschaften. Dieses Modell kann für die Ride-hailing Dienste ebenfalls möglich sein. Zudem entstehen weitere Dienstleistungsmärkte rund um das Thema “personal assistance” und “Operations von Flotten”. Die dargestellte Grafik zeigt diese, sowie weitere bereits entstehende Geschäftsmodelle.
Vielen Dank für das Interview, Daniel!